Spohr Schriften Heft 6Wolfram Boder (2014): Der vorliegende Auswahlband bietet einen schönen Überblick über die Klavierkompositionen Hugo Staehles, die gewissermaßen die Keimzelle seines kompositorischen Schaffens markieren. Schließlich war das Klavier sein eigentliches Hauptinstrument, auf dem er auch seine seelischen Kämpfe ausfocht. Auch seine ersten Kompositionsversuche spielte er dem Vater am Klavier vor. So fi ndet sich in seinem Nachlass ein breites Spektrum an Klavierwerken, das dieser Band beispielhaft wiedergeben will. Der 1840 entstandene „Walzer“ eignet sich hervorrganed für den Klavierunterricht und kann von jungen Musikern wirkungsvoll in ihren ersten Konzerten eingesetzt werden. Kompositorisch wie pianistisch schon etwas anspruchsvoller ist das zweite Werk dieses Bandes, das im gleichen Jahr entstand: „Introduktion, Thema und Variationen“. Mit ihm können Klavierschüler auf anspruchsvolle Weise mit dieser Gattung bekannt gemacht werden. Wahre Meisterwerke, die das Pianistenherz erfreuen und sich in keinem Konzertprogramm verstecken brauchen, sind schließlich die „Drei Scherzi“. Sie zeigen eindrucksvoll das eminente kompositorische Talent des leider viel zu früh verstorbenen Hugo Staehle und hätten es verdient, einen Platz im Repertoire und im Herzen der Pianistinnen und Pianisten zu erobern. Die für diese Ausgabe verwendeten Quellen liegen sämtlich in der Handschriftenabteilung der Landesbibliothek und Murhardschen Bibliothek der Stadt Kassel. Sie stammen aus dem dort verwahrten Nachlass Staehles. Beim Walzer und den Variationen, die hier erstmals im Druck erscheinen, wurden die autigraphen Reinschriften Staehles (Signaturen 4° Ms. Mus. 262.41 und 4° Ms. Mus. 262.42), bei den Scherzi die Erstausgabe (Signatur 4° Ms. Mus. 262.39) benutzt. Die Scherzi erschienen 1848 bei dem Kasseler Verleger Luckhardt unter dem Titel „Tre Scherzi / per il Pianoforte / composti e dedicati / all suo amico / Giacomo Hoffmeister / da Hugo Staehle / Opera 4“ im Druck. Abweichungen von diesen Quellen sind im kritischen Bericht am Ende des Bandes verzeichnet. Kassel, im Oktober 2014 Titelabbildung: Verlag © ADB-Kassel, 2014 |