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Separata 3 - Stiften macht Freu(n)de

Aus Anlaß des Jubiläums der Kasseler Bürgerstiftung und der Louis-Spohr-Stiftung hat ABP eine CD mit Mitschnitten aus dem "Konzertsaal" der Kasseler herausgegeben. Mit zum Teil unveröffentlichen Werken wird an musikalische Höhepunkte und Konzertereignisse erinnert. ....

Stiften macht Freu(n)de
„... Niemand muss etwas spenden, stiften oder sich ehrenamtlich engagieren. Altruistisches Handeln bekommt selten die verdiente Anerkennung. Dabei gehören Stifter an das Licht der Öffentlichkeit, auch deshalb, weil sie anderen als gutes Beispiel dienen sollen: Ohne die Stifter und Zustifter der Bürgerstiftung z. B. wären viele segensreiche Projekte in Kassel und Umgebung mit größter Wahrscheinlichkeit nicht realisiert worden. ... Stiften ist in Deutschland Gott sei Dank wieder en vogue und gerade Bürgerstiftungen haben sich zum Erfolgsmodell in Deutschland entwickelt. Die Bürgerstiftung Kassel stellt ein wesentliches Kapitel dieser Erfolgsgeschichte dar, sie ist geradezu der Idealfall. ...

Durch Zustiftungen zur Bürgerstiftung Kassel ist eine bunte Stiftungs- und Förderlandschaft entstanden: Kultur, Denkmal- und Heimatpflege, Naturschutz, Jugend, Sport, Wissenschaft, Erziehung ... Die Bürgerstiftung Kassel ist ... auf dauerhafte, tatkräftige Unterstützung möglichst vieler Bürger ... angewiesen, denn sie steht ein für die dauerhafte Finanzierung der von ihr ausgewählten Vorhaben. ...

Eine Stiftung gibt Ihnen die Möglichkeit, eine gemeinwohlfördernde Idee mit dem eigenen Namen zu verbinden. Dass der Staat Stiftungen durch steuerliche Begünstigung wesentlich fördert, ist bekannt und sollte mit ins Kalkül gezogen werden. ...

Stiften macht glücklich. Menschen geben etwas her, sie entäußern sich eines Teiles ihres Vermögens und sind in der Folge nicht ent-, sondern bereichert. Meist steht auch die gesamte Familie hinter diesem Stiftungsentschluss und trägt das Stiftungsvorhaben mit.

Deutschland war einmal das Land der Stifter. Es ist Gott sei Dank wieder auf dem Wege, ein Stifterland zu werden.

Ohne bürgerschaftliches Engagement wäre unsere Gesellschaft ... um vieles ärmer und kälter. Es geht dabei ... vor allem um Ideen, um das Einbringen von persönlicher Erfahrung und Kompetenz, um menschliche Zuwendung und um ein sinnvolles Gestalten der eigenen Lebensumgebung im Sinne des Nächsten. Der Staat könnte all dies, was durch bürgerschaftliches Engagement erbracht wird, weder finanziell schultern, noch könnte er diese Leistungen so ideenreich, so kompetent ausführen und so unmittelbar mit menschlicher Wärme versehen, wie Bürgerinnen und Bürger dies können. Der Grund dafür ist, dass diese Bürgerinnen und Bürger schließlich die besten Experten ihres eigenen Lebens sind und ... wissen, was ihnen und ihrer Umgebung gut tut. ...

Bürgerschaftliches Engagement setzt die Existenz von Bürgern voraus. Von Bürgern, die weder obrigkeitshörige Untertanen noch gewinnmaximierende Einzelgänger sind. Von Bürgern, die Bürgerstolz haben, die die Grenzen dessen kennen, was der Staat zu leisten vermag, die aber auch den Staat nicht verachten sondern Patrioten sind. ... Nach der rechten Zerstörung des Bürgertums durch den Nationalsozialismus folgte durch die Achtundsechziger eine linke Diffamierung des Bürgers als Spießbürger. Dies ist zu Ende. Es besteht die Chance, dass durch die neue Diskussion um bürgerschaftliches Engagement auch der Beginn einer Renaissance des Bürgertums in Deutschland markiert wird. ...

[Der] ... Verfassungsrechtler Ernst Wolfgang Böckenförde hat gesagt: „Der Staat lebt von Voraussetzungen, die er nicht selbst schaffen kann“. ... Noch besser gefällt mir das Zitat des römischen Philosophen und Denkers Seneca, ... „Die menschliche Gesellschaft gleicht einem Gewölbe, das zusammenbrechen würde, wenn nicht die einzelnen Steine sich gegenseitig stützen würden“. So ist es. Stifter sind besonders starke Steine in diesem menschlichen Gewölbe. ...

[Oda Scheibelhuber, Staatssekretärin im Hessischen Ministerium des Innern und für Sport. Aus der Festrede zum Stiftertag der Bürgerstiftung für die Stadt und den Landkreis Kassel, Kundenhalle der Kasseler Sparkasse, 4. Oktober 2006

Die Agentur Dr. L. Becker GmbH unterstützt die Förderung des begabten musikalischen Nachwuchses, die Louis-Spohr-Stiftung sowie die Bürgerstiftung für die Stadt und den Landkreis Kassel nach Kräften. Mit der vorgelegten CD erhält der aus Italien stammende Gitarrist Alberto Mesirca seinen ersten in Deutschland verlegten Tonträger, der im Bielfelder Katalog für Klassik aufgeführt wird.