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Presse - Wirtschaft Nordhessen 03.2006
vom 05.03 2006

Förderverein Louis Spohr-Stiftung trumpft mit musikalischen Leckerbissen auf
Bewerbungen aus Moskau und London
Von Rainer Lomen

Eine kleine Gruppe Kasseler Bürger gründete 1994 die Louis Spohr-Stiftung, die als Förderverein aktiv ist. Im Sinne des renommierten Komponisten und Musikpädagogen Spohr unterstützt die Institution begabte junge Musiker.

Dazu werden in jährlich wechselnden Kategorien internationale Wettbewerbe für Nachwuchsmusiker und begabte Laien ausgeschrieben. Die Resonanz der auf hohem Niveau stehenden Events ist beachtlich. "Die Bewerbungen erreichen uns beispielsweise aus Finnland, Moskau, Omsk, Sofia, Albanien, Prag, London und Madrid", erläutert Dr. Lorenz Becker.

Nach dem Prinzip der Bestenauslese" vergeben wir in der Regel pro Jahr einen Förderpreis, der traditionell mit 1.000 Euro dotiert ist", fährt der Chef des Fördervereins fort. Für den mit 250 Euro ausgestatteten Publikumspreis votieren die Zuhörer unabhängig von der mit hochkarätigen Fachleuten besetzten Jury.

Aus Anlaß seines zehnjährigen Jubiläums übereignete der Förderverein Louis Spohr-Stiftung 2004 sein Vermögen als Zustiftung der Bürgerstiftung für die Stadt und den Landkreis Kassel. Die Verfügung über die Erträge der Stiftung bleibt dem Förderverein entsprechend der gemeinnützigen Zielsetzung vorbehalten.

"In dem Sinne beschäftigen wir uns vornehmlich mit der Förderung des begabten musikalischen Nachwuchses, der Vergabe von Förderpreisen sowie Stipendien und der Veranstaltung von Konzerten", bringt es Dr. Becker auf den Punkt.

Die Stiftung hat heute ein Vermögen von 40.000 Euro. Für die langfristige Sicherung ihrer Ziele und Aufgaben sind aufstockende Zustiftungen dringend erforderlich.

Mäzene werden ab einer Zuwendungssumme von 5.000 Euro Mitglied in der Versammlung der Bürgerstiftung. Satzungsgemäß ist die Mitgliederzahl im Förderverein Louis Spohr-Stiftung auf maximal 24 Personen beschränkt.

Die Mitglieder üben die Funktion des Kuratoriums aus. Sie rekrutieren sich aus den Gründungsmitgliedern des Vereins sowie Personen des Musiklebens aus der Region. Vorgesehen ist, auch Zustifter zur Mitgliedschaft einzuladen.

Tradition des Conservatoriums aufgreifen
Der Louis Spohr-Wettbewerb im Jahr 2004 erlebte eine Premiere. Erstmals wurden Aufführungen mitgeschnitten. Die Konzertdokumente stellen das hohe künstlerische Niveau der Wettbewerbe eindrucksvoll unter Beweis. Mit den im Bielefelder Katalog für Klassik aufgenommenen CDs können sich die jungen Musiker, für die es sich zumeist um ihre erste Veröffentlichung handelt, auf ihrem weiteren künstlerischen Lebensweg bewerben. Inzwischen ist die vierte CD erschienen.

Der Verein sieht sein Engagement als einen Beitrag zur kulturellen Profilbildung Nordhessens. Dr. Lorenz Becker wirbt: "Jeder ist eingeladen, uns in unserer Arbeit zu unterstützen."

Als einen nächsten Schritt will die Stiftung die Musikakademie Kassel als musikalische Talentschmiede unterstützen und ihr den Namen "Musikakademie Louis Spohr" geben. Sie könnte damit die Tradition des alten Spohr-Conservatoriums fortsetzen.

Salons mit Bernhard Lang
Auf dem Weg dorthin veranstalteten Becker und Co. im September vergangenen Jahres auf Schloß Wilhelmsthal bei Calden ihr Zweites Schloßkonzert. Der Musensaal mit seiner einzigartigen Atmosphäre zog mit dem früheren Wintershall-Pressesprecher Dr. Henning Storek sogar Gäste aus dem Allgäu an. Das Konzert des New Prazak-Quartett zählt zu den künstlerischen Sternstunden der Stiftung. Den Musikgenuß verbanden die Verantwortlichen mit einer Künstlerausstellung mit Werken aus Italien und der Keramikwerkstatt der Kunstakademie Kassel.

Mitte November folgte die Finalrunde des 11. internationalen Louis Spohr-Wettbewerbs. Es galt, den besten Pianisten zu küren.

Die Jury hatte für das Wettbewerbskonzert vier junge Musiker zugelassen. Die Beratungspause der Jury verkürzte Noah Vinzens, 15-jähriger Jungstudent an der Kasseler Musikakademie.

Sowohl der Förderpreis als auch der Publikumspreis gingen an den Marburger Andreas Hering. Der Konzertmitschnitt ist als Volume 4 (Doppel-CD mit den Auftritten der vier Finalisten und Noah Vinzens) im Handel oder über den Förderverein zu beziehen.

Ende November wartete die Stiftung im traditionsreichen Schloßhotel Bad Wilhelmshöhe mit einer weiteren Innovation auf. Es handelte sich um die Premiere einer Veranstaltungsreihe, die den Titel "Bernhard Langs musikalischer Salon" trägt und nach Dr. Beckers Worten als eine "Soiree mit Plauderei und guter Musik" punkten soll.

Es ging um das Thema "Musik in aller Welt - Allerweltsmusik?" Die Gesprächsrunde bestritten Bernhard Lang, Dirigent und langjähriger Kapellmeister am Kasseler Staatstheater, der Dramaturg und Musikwissenschaftler Karl Gabriel von Karais und Jochem Wolff. Die Hannoveranerin Annika Mollat, Spohrpreisträgerin 1999, demonstrierte am Flügel ihre virtuosen Fähigkeiten.

Mitte Februar gab es die zweite Auflage des Musikalischen Salons. Gastgeber Lang diskutierte mit seinen Gesprächspartnern über das Thema "Werte". Martin Lüker unterstützte die Runde mit Musikbeispielen am Flügel.

Am 22. März ist ein Musikalischer Stammtisch im Kasseler Logenhaus (Friedrichsstraße 23) geplant. Dann will sich Bernhard Lang im Mozartjahr mit dem großen Komponisten in humorvoller Weise auseinandersetzen.

Weitere derartige Stammtische sollen etwa im zweimonatigen Rhythmus folgen. Dr. Lorenz Becker: "Am 14. Mai stellen wir im Schloßhotel Bad Wilhelmshöhe junge Talente aus der Region vor" Die Veranstaltung markiert gleichzeitig den letzten Musikalischen Salon des Winterhalbjahrs 2005/2006. Im Herbst soll die Reihe fortgesetzt werden.

Ein Highlight winkt am 23. September. Dann nämlich steht im Musensaal des Schlosses Wilhelmsthal das dritte Schloßkonzert auf dem Programm. Abgerundet wird es mit der Finissage im Souterrain des Caldener Kleinods.

Für einen erneuten künstlerischen Paukenschlag will der Förderverein am 3. November sorgen. Anlaß wird die Finalrunde des 12. internationalen Louis Spohr-Wettbewerbs sein, die in der Kundenhalle der Kasseler Sparkasse über die Bühne gehen soll. Dr. Becker kündigt an: "Junge Sängerinnen und Sänger von Opern bzw. Operetten präsentieren sich dem Publikum und der Fachjury".

Ehrenamtliches Wirken
Jahrzehntelang hat der hervorragende Violinvirtuose, Dirigent, Komponist und Musikpädagoge Louis Spohr als kurfürstlicher Generalmusikdirektor in Kassel gewirkt. Der gemeinnützige Förderverein Louis Spohr-Stiftung unterstützt im Auftrage der gleichnamigen Stiftung die musikalische Bildung und Erziehung im Sinne Spohrs. Das soll insbesondere durch die Verleihung von Förderpreisen für den begabten Nachwuchs verwirklicht werden.

Mit Liveaufnahmen und Konzertmitschnitten werden die Virtuosität der jungen Musiker und das hohe Niveau der Wettbewerbe dokumentiert. Der Verein läßt deshalb seit 2004 Tonträger der Konzerte produzieren.

Wer sich im Förderverein der Stiftung engagieren möchte, tut das auf ehrenamtlicher Basis. Kontaktadresse: Förderverein Louis Spohr-Stiftung, Nordshäuser Straße 6, 34132 Kassel, Tel. 0561 9402900, Fax. 0561408788. Im Internet gibt es Infos unter www.louisspohr.de. ralo

Dr Lorenz Becker erläutert.", Wir unterstützen den begabten musikalischen Nachwuchs, vergeben Förderpreise sowie Stipendien und veranstalten Konzerte"

Anmerkung: Dr. Lorenz Becker ist Inhaber der Agentur Dr. L. Becker GmbH. Die Agentur produziert unter dem Label ABP Konzertmitschnitte für den Förderverein-Louis-Spohr-Stiftung e. V..

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