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Presse - HNA vom 25.09.2006

Mozartklänge
und Spohr Porträts

Konzert des Prager New Prazák Quartetts
Von Christiana Nobach

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CALDEN. Der Förderverein Louis Spohr Stiftung hatte gleich mehrere Gründe, bei herrlichem Wetter im wunderschönen Ambiente von Schloss Wilhelmsthal zu Konzert und Ausstellung einzuladen.

Albert Schindehütte, der in Kassel so bekannte Zeichner und Maler, der sich immer wieder gerne lokalen Themen zuwendet, hat nun auch eine Reihe von Spohr Porträts nach historischen Vorlagen geschaffen, die in Wilhelmsthal zu bewundern und erwerben waren. Zum anderen wurde das erste Heft der vom Verein und Wolfram Boder herausgegebenen Spohr Schriften vorgestellt, die in regelmäßiger Abfolge ein Forum für junge Musiker und Wissenschaftler bieten sollen. Das erste Heft nahm sich allerdings vom Umfang her noch, etwas mager aus, bot aber eine überschaubare Übersicht zum Thema Spohr die Musikpädagogik und die Kasseler Schule.

Keine Spohr-Veranstaltung ohne Musik: Doch wurden nicht etwa Werke des Kasseler Meisters geboten , einmal mehr trug man dem Mozart-Jahr Rechnung mit drei der so genannten Haydn-Quartette (KV 387, 417b und 465), vorgetragen vom New Prazák Quartett aus Prag, einem jungen Ensemble in bester Nachfolge der großen tschechischen Quartett- Tradition.

Stepán Prazák, Gewinner des Louis-Spohr-Violin-Wettbewerbs in Kassel 2004, führte das Quartett unauffällig aber präzise, und spätestens im berühmten Dissonanzen Quartett fand man bei aller temperamentvollen Darstellung zu großer Homogenität und präzisem Zusammenspiel. Allenfalls gewünscht hätte man sich eine Spur mehr Delikatesse und spritzige Leichtigkeit, die Mozart schließlich noch von seinen Nachfolgern im 19. Jahrhundert unterscheidet.

Impressionen von der Finissage am 23. September 2006 im Souterrain des Schlosses

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