Aktuelles

HNA vom 14. Juli 2009

Kasseler Meister aktuell
Studierende und Ehemalige der Musikakademie interpretieren Schüler Louis Spohrs

Von Rebecca Appel
Kassel. Nicht enden wollender Beifall: Viermal sollten die Solisten Sung-Hee Park, Pavel Girunyan und Nikita Kopylov wieder auf die Bühne kommen, sich verbeugen.

Die knapp 50 Zuhörer, die sich am Samstagabend im Gemeindesaal der Emmauskirche eingefunden hatten, um einem Konzert zu Ehren von Louis Spohr zu lauschen, erwartete ein anspruchsvolles Programm. Gespielt wurden Stücke von Schülern und Zeitgenossen des Komponisten, dessen „Kasseler Schule“ das Musikleben beeinflusste.

Unter dem Motto „Lasst uns ihm folgen, in der Kunst“ präsentierten Sung-Hee Park, Sopran, Pavel Girunyan, Klarinette, und Nikita Kopylov, Klavier, Musik aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts.

Die 1981 in Südkorea geborene Sung-Hee Park, die ein künstlerisches Aufbaustudium an der Musikakademie Kassel absolviert, widmete sich mit ihrem reinen Sopran gekonnt Kunstliedern wie „Erscheine noch einmal“, ein Gedicht von Hoffmann von Fallersleben, vertont von Karl Friedrich Curschmann. Sie erfüllte den Raum mit klarer und schnörkelloser Stimme.

Pavel Girunyan, 1983 in Novosibirsk geboren, wechselte 2007 von Kassel an die Musikhochschule Würzburg. Brillant interpretierte er Werke Robert Schumanns wie das „Adagio und Allegro As-Dur“ teils melancholisch-gefühlvoll, teils mit Temperament. Begleitet wurden Klarinettist und Sopranistin von Pianist Kopylov, ebenfalls 1983 in Novosibirsk geboren. Besonders das harmonische und vielseitige Zusammenspiel bei dem „Duo für Klarinette und Klavier Es-Dur“ von Norbert Burgmüller beeindruckte mit sowohl zarten als auch lebhaften Klängen. Kopylov, seit 2007 in Hannover, überzeugte auch als Solist mit der schwungvollen Interpretation von Schumanns „Toccata C-Dur“.

Krönender Abschluss des Konzerts, veranstaltet vom Merseburger Verlag und der Louis-Spohr-Stiftung, war das Zusammenspiel aller Künstler bei „Drei Lieder für Sopran, Klarinette und Klavier“ von Gottfried Hermann. Durch das Programm führte Dr. Wolfram Boder.
zurück