Louis Spohr und die Musikpädagogik

Dr. Wolfram Boder, Kassel

Vortrag am 26. April 2006
im Musikalischen Stammtisch der Louis-Spohr-Stiftung in Kassel

Kassel besaß im 19. Jahrhundert für junge MusikerInnen in der ganzen Welt eine ausgesprochen hohe Attraktivität. Zu verdanken hatte die Stadt diese musikalische Anziehungskraft ihrem Hofkapellmeister Louis Spohr, der hier von 1822 bis 1859 wirkte. Als Violinvirtuose gefeiert und als Komponist in den 1830er Jahren als der bedeutendste Meister Deutschlands geltend, war Spohr auch als Musikpädagoge höchst erfolg- und einflussreich. Einer seiner zahlreichen Schüler, der Musikwissenschaftler Hans Michael Schletterer erinnerte sich 1877 an seinen Lehrer:

„Daß ein Meister solcher Art viele Schüler und begeisterte Jünger anziehen musste, erscheint begreiflich. Für Spohr war das Unterrichten, das so viele große Künstler, als unter ihrer Würde haltend, geringschätzig ablehnen, ein Herzensbedürfnis. Im steten Umgange mit jungen, strebsamen, ihm ganz ergebenen Talenten erhielt er sich selbst jung und frisch und auf dem Laufenden seiner Jahrzehnte hinter ihm liegenden Schöpfungen. Es gab keinen gewissenhafteren, sorgfältigeren, bei aller Strenge und allem Ernste liebevolleren Lehrer als ihn.“ (Schletterer 1877, zit. nach Dürre 2004, S. 283)

„… … …“

… Wenn in der Avery Fisher Hall in New York die New Yorker Philharmoniker ein Konzert geben, wenn der Milwaukee Liederkranz im US-Bundesstaat Wisconsin sein jährliches Frühlingskonzert gibt, oder wenn irgendwo in Finnland die Nationalhymne erklingt, so gehen all diese musikalischen Ereignisse auf Schüler Louis Spohrs zurück. Insgesamt bildete Spohr über 200 Schülerinnen und Schüler aus, über 150 davon in Kassel. …“

Ende der Textbeispiele!

Der Aufsatz ist als limitierte, bibliophile Sonderausgabe im Verlag ADB-Kassel erschienen. Er kann über den Schatzmeister gegen eine Spende von 15,00 € zzgl. Versandkostenpauschale [€ 2,50] bezogen werden.

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